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- Wandel der Bestattungskultur
- der Onlinebestatter
- der Friedhofsplaner
- der QR-Steinmetz
- nachhaltige Särge
Es sind etwa 860.000 Menschen, die pro Jahr in Deutschland sterben. Alle müssen bestattet werden, wofür es in Deutschland zwei Optionen gibt: Die Feuer- und die Erdbestattung. Und für beides war ein Bestattungsunternehmen die Anlaufstelle. Doch gibt es inzwischen noch andere Möglichkeiten?
Zum Beispiel kann man eine Bestattung inzwischen auch im Internet bestellen, etwa in einem Online-Bestattungshaus. Im Netz können Kunden in Ruhe Angebote prüfen oder die Bestattung auch in wenigen Minuten planen. Ein direkter Kontakt mit dem Bestatter ist nicht mehr nötig: Ein Konzept, das die Branche, die vor allem aus kleineren Familienunternehmen besteht, grundlegend verändern könnte. Der Inhaber will mit seinem Online-Unternehmen Deutschlands größter Bestatter werden.
Die meisten Deutschen wollen heute eingeäschert werden. Waren es vor 25 Jahren 30 Prozent, wählen heute fast 70 Prozent eine Feuerbestattung. Das hat Folgen für die deutschen Friedhöfe: Ein klassisches Erdgrab ist etwa neun Mal größer als ein Urnengrab. Weil nun weniger Erdgräber gekauft werden, entstehen Lücken. Daher gibt es inzwischen Friedhofsplaner wie Sebastian Trüb, der die Friedhöfe in Mainz den neuen Bedürfnissen entsprechend umgestaltet.
Früher hat Andreas Rosenkranz aus Köln große Grabsteine hergestellt, einen Meter hoch und einen halben Meter breit. Viel Platz für einen Steinmetz, sich künstlerisch auszuleben. Doch die Zeiten haben sich geändert: Die Menschen wollen für wenig Geld kleine Grabsteine, die Nachfrage nach Handarbeit geht zurück, die Konkurrenz wächst. Eine neue Idee war gefragt. Andreas Rosenkranz hat sich in China inspirieren lassen, jetzt stellt der Steinmetz stellt inzwischen Grabsteine mit QR-Codes her. So können Friedhofbesucher die Codes scannen und einen Eindruck vom Leben des Verstorbenen bekommen. Im Internet lebt der weiter, für viele Hinterbliebene könnte das tröstlich sein.
Auch beim Thema Bestattung kann man auf Nachhaltigkeit achten, zuallererst bei den Materialien, was Herkunft, Schadstofffreiheit und biologische Abbaubarkeit betrifft. Und noch nachhaltiger wird es, wenn man seinen Sarg nicht nur - wie üblicherweise - wenige Tage "verwendet" und ihn dann verbrennt oder vergräbt, sondern ihn auch schon zu Lebzeiten benutzt. Und das hat dann nicht nur einen umweltschonenden Aspekt, sondern verändert auch die Einstellung dem Tod gegenüber.